Alles Birne oder was?


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Birnenbrot – ein richtiger Tausendsassa. Unverzichtbar zum Käseteller, brotgewordenes Studentenfutter und Energielieferant für die Wanderung, zudem auch noch ewig lange lange haltbar. Seit ein paar Jahren gehört es zu meinen eisernen Vorräten und wird nachgebacken, sobald das letzte Stück angeschnitten wird.

Wie ich zum Birnenbrot gekommen bin, weiss ich noch einigermassen genau. Jenes, das bei einem Besuch vor einigen Jahren im vorzüglichen Speiserestaurant Warth in Hünenberg zur Käseplatte serviert wurde, hatte einen dermassen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, dass ich getreu meiner Devise „das kann man auch selber machen“ kurze Zeit darauf zu Werke gegangen bin. Geholfen hatte mir dabei, dass meine Mutter mich schon seit einiger Zeit immer wieder mal mit einem Stück aus der eigenen Backstube beliefert hatte. Nie ein grosser Freund war ich von derjenigen Variante gewesen, die in einen Teigmantel gehüllt ist. In kürzester Zeit vertrocknet, trägt er eigentlich nie etwas zum Genuss bei, sondern schmälert diesen nach meiner Auffassung eher. Deshalb: weglassen das Zeugs, unnötiger Aufwand.

Gewandelt hat sich im Laufe der Zeit die Zusammensetzung. Als ich der Tochter von Freunden vor einiger Zeit mal erklären musste, was da drin sei, fragte sie: „Wieso heisst dänn das Birebrot?“ Recht hatte sie, da ist sehr viel mehr als Birne drin, aber immerhin schaue ich heute, dass der Anteil an gedämpften Weichspeckbirnen überwiegt.

A propos: relativ schwierig hat sich in den Sommermonaten die Suche nach diesen schwarzbraunschrumpeligen Dörrbirnen gestaltet. In der Weihnachtszeit findet man sie zuhauf, bei den Grossverteilern meist in leuchtend grünen Kartonschachteln eines Produzenten im Aargau. Im Frühling verschwinden sie  dann aus den Regalen, ausser man wohne in der Zentralschweiz. Dort besteht wohl aufgrund der ganzjährig feilgebotenen Birnweggen eine beständige Nachfrage danach. Kurzer Anruf beim Produzenten: in den Sommermonaten nur in der Migros Luzern erhältlich. Noch viel bessere gibt’s bei der Landi, allerdings leider ebenfalls nur in der Zentralschweiz.

Einen draufgemacht habe ich bei der oben abgebildeten Charge noch bei den verwendeten Haselnüssen. Inspiriert durch die herrlich süsslich schmeckenden gerösteten Haselnüsse aus dem Piemont, habe ich mich selber im Rösten versucht. Nichts einfacher als das. Und das Erstaunliche: meine Erwartung, dass man im fertigen Birnenbrot nichts mehr davon schmecken würde, musste ich glücklicherweise nicht bestätigen. Der Aufwand des Röstens lohnt sich also.

Hier geht’s zum Rezept.