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Pesto, Swiss style


pesto

Es endet der Sommer, es wabert der Nebel, es wuchert der Basilikum – was tun? Insalata caprese gab’s den Sommer über en masse, also bringen wir das Kräutchen in haltbare Form: Pesto. Aber nicht einfach nach Art der Genueser, das kann man ja überall kaufen. Also packen wir die Gelegenheit beim Schopf und hauchen ihm eine Portion Lokalkolorit ein.

Seit einiger Zeit haben es mir geröstete Haselnüsse angetan. Ich finde immer wieder neue Verwendungszwecke für sie, süsse wie auch salzige. Also verwenden wir die statt der Pinienkerne. Was der Parmesan dem Italiener, ist der Sbrinz dem Schweizer. Auf Knoblauch verzichten wir selbstverständlich nie und nimmer, und wer möchte, verwendet statt des Olivenöls ein hiesiges wie etwa Raps- oder Sonnenblumenöl. Das Kraut und der Knoblauch spielen eine derart dominante Rolle, dass die Wahl das Öls letztendlich eher zum Nebenschauplatz verkommt. Wichtiger ist seine Rolle als Konservator, Geschmacksträger und Konsistenzerzeuger.

Das Rezept:

60 g Basilikumblätter
30 g geröstetete Haselnüsse
30 g Sbrinz (gerieben)
1 -2 Knoblauchzehen
1 gestrichener Espressolöffel Salz
Öl (von Oliven, Raps oder Sonnenblumen)

Zuerst die Basilikumblätter sehr fein hacken, anschliessend die Haselnüsse. Beides in eine kleine Schüssel geben, geriebenen Sbrinz und Salz dazugeben, Knoblauchzehe dazupressen. Mit einer Gabel mischen und beim Rühren soviel Öl dazugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Alles gut untereinanderziehen, in Gläser abfüllen, zum Schluss mit einer dünnen Schicht Öl bedecken. Den Pesto vor dem Gebrauch einen bis zwei Tage ziehen lassen, er verändert seinen Geschmack hin zum Besseren, verliert die anfängliche Bitterkeit.

Zur Haltbarkeit findet man unterschiedlich Angaben: irgendwo zwischen zwei und vier Wochen hat mein Pesto bis jetzt immer geschafft. Im Kühlschrank, und immer darauf achten, dass die oberste Schicht aus glattem Öl besteht und keine festen Bestandteile daraus hervorragen.

Die Auferstehung der „Sri Lanka Curry Coated Peanuts“


SLCP

Seit einigen Jahren gibt es Erdnüsse nicht nur in der altbekannten gerösteten und gesalzenen Variante, sondern dank meist fernöstlicher Einflüsse auch in würzigen und teilweise scharfen Versionen. Mein Favorit waren im Laufe der Zeit die Sri Lanka Curry Coated Peanuts. Die Sorte gab’s nur bei Coop, von Fine Food – und plötzlich waren sie anfang 2014 aus den Regalen verschwunden.

Begonnen hatte der Reigen meines Wissens – zumindest bei der Fine Food-Produktelinie von Coop – vor Jahren mit den Wasabi-Erdnüssen.  Vielleicht sind mir die Sri Lanka Curry Coated Peanuts auch einfach erst später aufgefallen. Auf alle Fälle haben sie nach dem ersten Probieren innert kürzester Zeit die Wasabi-Nüsse vom Podestplatz verdrängt. Scharf waren sie auch, aber mit Kurkuma, Koriander, Kreuzkümmel, Chilli, Zimt und Zwiebeln in der Curry-Mischung v.a. sehr viel würziger.

Jahrelang gehörten nun also die Dinger zur Standardausstattung meines Apéroschrankes – und plötzlich gab’s diesen Winter keine mehr bei Coop. Na, dann kaufe ich die halt das nächste Mal, hatte ich gedacht. Wieder nichts. Nachgefragt: im Moment nicht erhältlich. Etwa einen Monat später nochmals erkundigt: aus dem Sortiment genommen wegen Qualitätsproblemen.

Ein paar Monate lange hatte ich mich damit abgefunden bis ich auf die Idee kam, dass man ja sowas vielleicht selber machen könnte. Also sofort gegoogelt. Für die Curry-Version findet man zwar kein Rezept, wohl aber einige für Wasabi-Nüsse. Also habe ich einfach eines von denen genommen, auf Curry umgemünzt, und schon der erste Wurf hat die Erinnerungsfunktion meiner Geschmackspapillen aktiviert. Noch ein bisschen nachjustiert, jetzt habe ich sie wieder, meine Lieblings-Erdnüsse! Wichtig: das richtige Curry nehmen. Versucht habe ich es mit jenem von Globus, Sri Lanka Curry. Hat perfekt gepasst.

Und so geht’s:

  • 50 g Aquafaba (Kochwasser von Kichererbsen)
  • 30 g Sri Lanka Currypulver
  • 1 Espressolöffel (gestrichen) Salz
  • 300 g Erdnüsse

Alle Zutaten ausser Erdnüsse in eine Schüssel geben, mischen, zu einer homogenen Paste rühren (falls rohe, ungesalzene Erdnüsse verwendet werden, 2 Espressolöffel Salz verwenden). Nun die Erdnüsse dazugeben und rühren, bis sich die ganze Paste auf ihrer Oberfläche verteilt hat. Die Erdnüsse auf ein Backpapier geben (eine Schicht), im Backblech bei 150°C während 15 Minuten im Backofen rösten. Anschliessend auskühlen lassen, aneinander klebende Nüsse voneinander trennen.