Sie ist ein währschafter Kamerad, die Bündner Gerstensuppe. Und mit Rollgerste, Fleisch und verschiedenem Gemüse drin nicht bloss eine Vorspeise, sondern eine vollwertige, nahrhafte Hauptmahlzeit. Einmal mehr würde mich interessieren, ob es für diesen Klassiker aus Graubünden ein Originalrezept gibt. Es wird wohl sein wie meistens: Dutzende Varianten, ein paar Komponenten aber sind allen gemeinsam.
Machen wir uns also auf die Suche nach den Überschneidungen. Zuallererst: Gerste, logischerweise. Punkto Gemüse hat sich folgendes ergeben: Karotten, Sellerie und Lauch finden sich in fast jedem der zu Rate gezogenen Rezepte. Einige erwähnen auch noch Kartoffeln, Kohl oder Bohnen, aber da sind wir bereits bei den Varianten.
Fleisch: bei einem der gefundenen Rezepte wird geräuchertes Schweinsrippli verwendet, bei einem anderen Bündnerfleischanschnitte, wieder ein anderes verwendet Rohschinken, ein viertes Speck. Erlaubt ist, was gefällt. Kalbsfüsschen findet man gelegentlich als Dreingabe.
Nach der Recherche ist für mich klar: Bündner Gerstensuppe weiterhin so machen wie ich es gelernt habe, einzig erweitert um (original!) Sellerie. Die Knolle wäre eigentlich schon früher Bestandteil meines Rezepts gewesen, aber ich habe sie aussen vor gelassen, weil ich ihren Geschmack bis vor ein paar Jahren noch nicht mochte. Inzwischen habe ich jedoch via Petersilienwurzel, die ihr geschmacklich ähnelt, zur Sellerie gefunden. Also rein damit. Und beim Fleisch: ich hatte seit jeher Rippli verwendet, geräuchert muss sein, nur Bündnerfleisch allein reicht meines Erachtens geschmacklich nicht. Ergo: weiterhin geräuchtertes Schweinsrippli verwenden.
Hier geht’s zum Rezept.