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Der letzte seiner Art


Schoggi 4 Monate

Ganz an den angestrebten Einwochenrhythmus hatte ich mich bei diesem Schokoladeküchlein-Langzeithaltbarkeitstest nicht gehalten. Wider Erwarten hatte ich sie jedoch nicht schneller als geplant gegessen, sondern langsamer. Der Verzehr des letzten ist zwar schon ein Weilchen her, der Vollständigkeit halber soll hier aber noch der Schlussbericht folgen.

Genau vier statt drei Monate nach dem Backdatum hat der Inhalt von Weck-Glas Nr. 12 seinen Weg in meinen Magen gefunden. Vorgegangen bin ich bei diesem letzten Exemplar wie jedes Mal: das Küchlein angeschaut, Deckel weg, Nase rein, probehalber wenig gegessen. Hatte ein Schoggiküchlein diese Hürden bis hierher geschafft, habe ich auch noch den Rest vertilgt. Als letzte Kontrollinstanz hat mein Magen auch bei diesem letzten Küchlein Entwarnung gegeben: alles in bester Ordnung, keine besonderen Vorkommnisse.

Wie sich andere Kuchen punkto Dauerhaltbarkeit gebärden, kann ich nicht beurteilen. Aber zumindest für meinen Schokoladekuchen, der im Wesentlichen aus Schokolade, Butter, Nussmehl, Zucker und Eiern besteht, kann ich sagen: luftdicht verschlossen und nicht mal im Kühlschrank gelagert übersteht er vier Monate ohne Qualitätsverlust. Etwas kompakter ist er geworden im Verlaufe der Zeit, aber nach wie vor sehr feucht.

Luxus-Tiroler


Tirolercake

Zugegeben: sieht nicht wie ein Tirolercake aus, sondern wie ein Kuchen. Ein Cake heisst hierzulande Cake, wenn er in einer Kastenform gebacken wurde. Ausser man kenne nur den Originalnamen, wie etwa beim „Cheesecake“, dann darf der Cake auch rund sein. Auf alle Fälle habe ich trotz intensiver Backtätigkeit noch immer keine Kastenform, drum back‘ ich Kuchen.

Gebacken habe ich den Tiroler aber nicht wegen obiger Wortklauberei, sondern aufgrund meiner Vorliebe für geröstete, piemontesische Haselnüsse. Von denen hatte ich noch ein paar übrig und mir gedacht, dass sich daraus eine prima Luxusvariante des Haselnusscakes machen lassen müsste. So richtig mit Konsistenz, mit groben Stücken von Haselnüssen und Schokolade drin.

200 g geröstete Haselnüsse habe ich deshalb mit einer mittelfeinen Trommel in der Trommelreibe gemahlen, weitere 50 g mit der Scheibentrommel, was zu den gewünschten groben Haselnussstücken geführt hat. Und wenn schon Luxus, dann darf’s auch luxuriöse Schokolade sein: statt profane dunkle Schokolade haben Couverture-Chips von Felchlin den Weg in den Kuchen gefunden. Die sind nicht nur edel, sondern haben auch die richtige Grösse.

Hier geht’s zum Rezept.

Safran-Schokoladekuchen


Safranschokoladekuchen

Abgesehen von Spezialkuchen und -torten wie Osterkuchen, Heidelbeerkuchen, Bündner Nusstorte, etc. unterteile ich das, was ich an Kuchigem im allgemeinen so backe, in zwei Sorten: Kuchen, deren Masse zur Hauptsache aus Nussmehl und schaumig geschlagenen Eiern besteht und solche, die das gleiche mit Mehl und Backpulver hinkriegen. Der Rest besteht aus einer Variation von verschiedenen Zutaten wie Schokolade, Gewürzen, Nüssen, etc., die dann den Kuchen zu dem machen, was er ist.

Warum der ganze Sermon? Weil ich letzthin das gefühlte 20. Rezept für einen neuen Schokoladekuchen ausprobiert hatte. Getönt hatte es beim Lesen nach der Mutter aller Schokoladekuchen, mit viel von der namensgebenden Zutat drin, plus geröstete Haselnüsse. Rausgekommen ist:  bloss ein weiterer Schokoladekuchen – durchaus gut zwar, feucht, sehr schokoladig, aber eben…  Dann kam mir die Idee, das Rezept abzuändern. Statt die Haselnussmasse mit flüssiger Schokolade braun zu machen – machen wir sie doch gelb! Safran ist neben Zimt und einigen Doldenblütler-Samen wie Fenchel oder Anis meiner Meinung nach eines der wenigen Gewürze, die sich auch für eine süsse Anwendung eignen.

Schon der erste Wurf war ziemlich genau so rausgekommen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Gelb, Safrangeschmack, Schoggimocken, geröstete Haselnüsse drin – hier geht’s zum Rezept.

Schon probiert? Haselnusscake der Kartause Ittingen


Klostercake

Bei Licht besehen: ein Haselnusscake mit Schokoladesplittern. Und Marzipan, sagt die Etikette. Ewig haltbar, also auch als Geschenk sehr geeignet. Wird aber nie wirklich alt, selbst im Einpersonenhaushalt nicht. Wer ihn einmal angeschnitten hat, schneidet sich täglich ein Stück ab. In spätestens zehn Tagen ist er also Vergangenheit.

Wer es jemals nach Mostindien in die Gegend des Kantonshauptorts Frauenfeld schafft: unbedingt hingehen, zur Kartause Ittingen. Ab Bahnhof Frauenfeld ist der stattliche Gutsbetrieb per pedes im lockeren Wandertempo ausserdem innert weniger als einer Stunde zu erreichen. Dort angekommen wartet der Klosterladen mit Produkten wie Käse, Würsten, Wein und – nicht zu vergessen – dem bekannten Bier, das zwar nicht dort produziert wird, aber immerhin den Hopfen als Würze dazu liefert.

https://www.kartause.ch

 

Haselnuss-Schokolade-Financiers


Wieso die Financiers heissen? Ganz einfach: weil diese Backform die Form von kleinen Goldbarren hat. Ich hatte schon lange nach einer Gussform für Gianduiotti gesucht, dieser feinen Haselnussschokolade, die man im Piemont neben den Tartufi dolci zuhauf findet. Gefunden habe ich die charakteristische Gussform bis heute nicht, nun aber in Strasbourg eben diese Financiers, die sich nicht nur für flüssige Schokolade eignet, sondern auch für giessbaren Rührteig.

Kaum gekauft und wieder zuhause, kam ich auf die Idee, meinen Lieblingsrührteig (jenen für Schokoladekuchen) zu modifizieren und etwas haselnussiger zu gestalten. Ohne Schokoladeraspel geht’s natürlich trotzdem nicht. Das Resultat ist schon beim ersten Wurf gut herausgekommen.

Hier geht’s zum Rezept.

Schon probiert? Choclo


choclo

Ein Sprudelgetränk auf Kakaobasis… ist das ein Witz? Könnte man meinen. Trotzdem hat es eine Schweizer Firma probiert. Vor wenigen Monaten wurde es lanciert, heissen tut es Choclo.

Ich liebe Schokolade in jeder Form, ausser in Kombination mit Säure wie z.B. in Joghurt oder Quark. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, kalt, bei Zimmertemperatur, warm oder auch heiss. Schokolade bringt Wärme. Ausser eben mit Säure, das geht nicht. Das Potential ist also gross, dass dieses Getränk mit Kohlensäure in mir einen Schüttelfrost auslöst, die Skepsis beim Öffnen der ersten Dose ist dementsprechend.

Halten wir erstmal die Nase rein. Erinnert mich an etwas… genau, so riechen die kleinen, braunviolettschwarzen Orchideen auf Bergwiesen, das Männertreu. So eine Mischung aus Vanille und Kakao. Mit den schlimmsten Erwartungen führe ich die Büchse an die Lippen. Doch siehe da, das Unerwartete tritt ein: es schmeckt, und zwar gar nicht mal so übel, und bei jedem Schluck etwas mehr. Gut, bei einem Blindtest hätte ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht an Schokolade gedacht, bloss weil da 8% Kakao drin sein sollen. Ich würde das Getränk jetzt auch nicht als DEN Durstlöscher empfehlen, wie z.B. meinen selbsgebrühten Eistee, den ich nach einer Biketour literweise in mich reinschütte. Aber: es geht, mal so zur geschmacklichen Abwechslung. Gerne wieder. Mit CHF 2.50 schlägt das Zweineinhalbdezidöschen recht arg zu Buche, aber ich werde es bestimmt wieder mal kaufen.