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Aubergine matschig geröstet, orientalisch gewürzt, herzhaft püriert: Babaganoush


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Gegessen hatte ich Babaganoush zum ersten Mal im weit herum bekannten libanesischen Restaurant „Le Cèdre“ in Zürich. Muss wohl bald an die 20 Jahre her sein.  Geschmeckt hatte es mir bestimmt schon damals, weil mir eigentlich schlicht alles schmeckt, was da an Mezzeh aufgetischt wird.

Bestimmt nochmals weitere zehn Jahre hat es gedauert, bis ich den Namen dieses Auberginenpürees erfahren habe. Oder ist es eben doch nicht Babaganoush, sondern Mutabbal? Geht man der Sache nach, findet man schnell heraus, dass sich die beiden relativ ähnlich und geröstete Auberginen die Hauptzutat sind, sie sich aber in Details unterscheiden. Egal, Hauptsache es schmeckt, ich nenne meines weiterhin Babaganoush.

Nochmals ein paar Jahre hat’s gedauert, bis es an einer Geburtstagsparty aufgetischt wurde, selbst gemacht von der Gastgeberin. Sei total einfach, hatte sie auf Anfrage gemeint. Irgendwann habe ich’s dann nachgeschaut: tatsächlich sehr simpel. Schnell mal das Nachtschattengewächs ein paar Mal einstechen, damit anschliessend im Ofen der Druck entweichen kann, daselbst matschig rösten, schälen und zusammen mit ein paar wenigen weiteren Zutaten wie z.B. Sesampaste (Tahina), Knoblauch und Kreuzkümmel zu Mus pürieren. Das war’s dann auch schon, ist abgesehen von der Backerei in fünf Minuten erledigt.

In eine Schale geben, Delle reinmachen, mit Olivenöl beträufeln, glattblättrige Petersilie drauf, Paprika drüber.  Mit warmem Pitabrot aufgetunkt ist Babaganoush eine meiner Lieblingsspeisen zum Apéro.

Hier geht’s zum Rezept.

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Self made vs. Fine Food: Sri Lanka Curry Coated Peanuts


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Gelinde gesagt: ich war ziemlich enttäuscht, als vor etwa dreiviertel Jahren meine Lieblings-Apéroerdnüsse bei Coop nicht mehr erhältlich waren – aus dem Sortiment genommen wegen Qualitätsproblemen. Nicht nur waren meine Sri Lanka Curry Coated Peanuts weg, sondern alle scharfen Varianten aus dem Fine Food Sortiment. Da andere Detaillisten aber die überaus beliebten Produkte von anderen Herstellern nach wie vor weiterführten, nahm ich an, dass sie früher oder später wieder in den Regalen stehen würde.

So schnell lässt man sich doch bei Coop nicht einfach ein Stück des Kuchens abschneiden, für den offensichtlich eine grosse Nachfrage besteht. Mein Problem war, dass es meine Lieblingssorte auch bei den Konkurrenzherstellern nicht gab. Nach ein paar Monaten ohne diesen Apérobegleiter hatte ich deshalb den Entschluss gefasst, sie selber herzustellen, wie weiter unten nachzulesen ist.

Das Qualitätsproblem scheint behoben zu sein, sämtliche Sorten sind bei Coop seit einigen Wochen wieder erhältlich, was bei mir nun natürlich die Frage aufwirft: weiterhin selber machen oder wieder kaufen? Ein Vergleich musste her, und zwar gestern abend. In obigem Bild links die Originale, rechts meine Kopie. Untenstehend das subjektive Resultat.

Bemerkungen zur Fine Food Variante:  Die Nüsse sind etwas knuspriger, fühlen sich leichter an. Unnötig und eher störend empfinde ich den Zucker im Gewürzmantel.

Bemerkungen zu meiner Variante: Im Biss sind sie wie normale gesalzene und geröstete Erdnüsse, weniger knusprig als jene von Fine Food. Der Currygeschmack ist jenem der Originale sehr ähnlich, etwas weniger intensiv, dafür im Abgang schärfer UND: sie sind nicht süsslich.

Fazit: Ich bevorzuge die selbst gemachten SLCCP, werde sie wohl ergo weiterhin selber herstellen. Nicht süsslich, ergiebig, schnell gemacht, einfach in der Herstellung – und v.a. individuell. Wer wissen will, wie einfach und schnell das geht, findet hier die nötigen Angaben.

Die Auferstehung der „Sri Lanka Curry Coated Peanuts“


SLCP

Seit einigen Jahren gibt es Erdnüsse nicht nur in der altbekannten gerösteten und gesalzenen Variante, sondern dank meist fernöstlicher Einflüsse auch in würzigen und teilweise scharfen Versionen. Mein Favorit waren im Laufe der Zeit die Sri Lanka Curry Coated Peanuts. Die Sorte gab’s nur bei Coop, von Fine Food – und plötzlich waren sie anfang 2014 aus den Regalen verschwunden.

Begonnen hatte der Reigen meines Wissens – zumindest bei der Fine Food-Produktelinie von Coop – vor Jahren mit den Wasabi-Erdnüssen.  Vielleicht sind mir die Sri Lanka Curry Coated Peanuts auch einfach erst später aufgefallen. Auf alle Fälle haben sie nach dem ersten Probieren innert kürzester Zeit die Wasabi-Nüsse vom Podestplatz verdrängt. Scharf waren sie auch, aber mit Kurkuma, Koriander, Kreuzkümmel, Chilli, Zimt und Zwiebeln in der Curry-Mischung v.a. sehr viel würziger.

Jahrelang gehörten nun also die Dinger zur Standardausstattung meines Apéroschrankes – und plötzlich gab’s diesen Winter keine mehr bei Coop. Na, dann kaufe ich die halt das nächste Mal, hatte ich gedacht. Wieder nichts. Nachgefragt: im Moment nicht erhältlich. Etwa einen Monat später nochmals erkundigt: aus dem Sortiment genommen wegen Qualitätsproblemen.

Ein paar Monate lange hatte ich mich damit abgefunden bis ich auf die Idee kam, dass man ja sowas vielleicht selber machen könnte. Also sofort gegoogelt. Für die Curry-Version findet man zwar kein Rezept, wohl aber einige für Wasabi-Nüsse. Also habe ich einfach eines von denen genommen, auf Curry umgemünzt, und schon der erste Wurf hat die Erinnerungsfunktion meiner Geschmackspapillen aktiviert. Noch ein bisschen nachjustiert, jetzt habe ich sie wieder, meine Lieblings-Erdnüsse! Wichtig: das richtige Curry nehmen. Versucht habe ich es mit jenem von Globus, Sri Lanka Curry. Hat perfekt gepasst.

Und so geht’s:

  • 50 g Aquafaba (Kochwasser von Kichererbsen)
  • 30 g Sri Lanka Currypulver
  • 1 Espressolöffel (gestrichen) Salz
  • 300 g Erdnüsse

Alle Zutaten ausser Erdnüsse in eine Schüssel geben, mischen, zu einer homogenen Paste rühren (falls rohe, ungesalzene Erdnüsse verwendet werden, 2 Espressolöffel Salz verwenden). Nun die Erdnüsse dazugeben und rühren, bis sich die ganze Paste auf ihrer Oberfläche verteilt hat. Die Erdnüsse auf ein Backpapier geben (eine Schicht), im Backblech bei 150°C während 15 Minuten im Backofen rösten. Anschliessend auskühlen lassen, aneinander klebende Nüsse voneinander trennen.

Bärlauchknospen in Essigsud


Baerlauchknospen

Als Kind hatte ich sie gehasst: Kapern. Meine Mutter hatte daraus jeweils eine weisse Sauce gemacht, die zu essen mir zutiefst widerstrebte. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich wieder auf ihren Geschmackt gekommen bin.

Vor gut 10 Jahren dann in der Toscana eine Begegnung der anderen Art, diesmal nicht mit den eingelegten, mediterranen Blütenknospen, sondern mit dem, was entsteht, wenn die Blüten befruchtet wurden (der Biologe drückt durch): mit Kapernäpfeln. Diesmal war das Rencontre ein durchaus angenehmes. Es ist allerdings auch viel Wundersames passiert seit damals, als ich in der Verwandschaft als heikler Bub verschrien war.

Item, Kapern mag ich heute, und zwar nicht nur die Früchte, sondern auch die Knospen, die ich zwischendurch gerne mal aus dem Glas löffle. Zwar nicht familiär verwandt, aber von der Machart her gleich sind Bärlauchknospen. Schon letztes Jahr hatte ich sie machen wollen, aber irgendwie den Termin verpasst. Heuer hat’s nun geklappt, und es war die Mühsal des Knospenabzwickens wert. Das riecht nicht nur nach Essig, der Bärlauchgeschmack drückt auch bei den Knospen wunderbar durch. Und gemacht sind sie ratzfatz.

Hier geht’s zum Rezept.