Stangensellerie-Basilikum-Suppe


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Meist ist mein essensmässiger Wochenbeginn dadurch geprägt, dass zuerst einmal leicht gegessen wird. Das übliche Überdiesträngeschlagen am Wochenende verlangt nach einem Kontrapunkt. Das heisst in der Regel: am Montagabend Salat, Suppe oder Fisch.

Von irgendwelchen anderen Gerichten war noch Stangensellerie übrig, Kartoffeln ebenfalls, Zwiebeln habe ich sowieso immer und draussen im Balkonkistchen wuchert heuer der Basilikum derart blödsinnig, dass er bereits verholzt ist und ich schon gar nicht mehr weiss, was ich mit der ganzen grünen Blätterpracht noch anstellen soll. Zusätzlich suchte noch ein halber Becher Crème fraîche nach einem Sinn in seinem welkenden Leben.

Für all diese Zutaten gibt es eine Lösung. Sie passen wunderbar in eine Suppe, die ich schon mal gekocht hatte. Wie so oft diesen Sommer war das Thermometer wieder abgesackt, etwas anderes als Regen kennen wir schon beinahe nicht mehr, also war eine Suppe nicht fehl am Platz. Und mit der Verwendung von Stangensellerie, Basilikum und Zitrone mutet sie trotzdem sommerlich an.

Hier geht’s zum Rezept.

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Neues aus der Rösterei


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Haselnüsse sind nicht gleich Haselnüsse. Erstens gibt es verschiedene Sorten, die je nach klimatischen Bedingungen kultiviert werden, und dann liegt noch ein gewichtiger Unterschied darin, ob man sie geröstet verzehrt oder roh.

Bis vor kurzem sagten mir Haselnüsse, also jetzt einfach so ohne Schokoladeummantelung oder anderweitig veredelt, nicht sehr viel. Auf alle Fälle nicht soviel, dass ich eine Handvoll davon schwungvoll in den Mund befördert hätte, wie ich das mit Erdnüssen jeweils tue. Klar, gemahlen verwende ich sie für Nussgipfel oder Marronikuchen, in ganzer Form beispielsweise im Birnenbrot. Im Piemont kann man sie auf Märkten oder in Delikatessgeschäften kiloweise kaufen, und zwar geröstet und enthäutet. Die dort verwendete Sorte, die dem Vernehmen nach zu den besten Röstergebnissen mit den feinsten Aromen führt, nennt sich „Tonda gentile „.

Genau davon hatte ich vor kurzem wieder probiert – und konnte beinahe nicht mehr aufhören, eine um die andere aus der Tüte zu klauben. Die Assoziation, die ich nach den ersten paar Nüssen hatte: die schmecken genau wie jene in Nussschokoladen. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass dafür die geröstete Variante verwendet wird, allerdings esse ich auch meist andere Schokoladen.

Auf alle Fälle haben sie es mir jetzt angetan, diese gerösteten Haselnüsse ohne irgendetwas dran. Beim nächsten Blick in der Küche ins Fach mit den Dörrfrüchten, Nüssen und anderen Backzutaten sprang mir sogleich ein geöffneter Beutel mit Bio-Haselnüssen ins Auge. Herkunft: Türkei, einer der weltweit grössten Haselnussproduzenten. Wer mich kennt weiss, was jetzt kommt: die Frage „kann man die auch selber rösten?“ Oder kommt beim Selbstversuch mit den profanen Nüssen vom Grossverteiler bloss ein geschmackloser Abklatsch des Vergleichsmaterials aus dem Piemont raus?

Man kann. Nichts einfacher als das. Im Internet gegrübelt und gleich ausprobiert. Ich habe kaum einen Unterschied zu den gekauften aus dem Piemont festgestellt. Vielleicht war’s ja zufälligerweise die richtige Sorte. Ich vermute aber, dass es vor allem ein geschicktes Händchen beim Rösten braucht, bzw. der richtige Zeitpunkt muss erwischt werden.

Und so geht’s:

Backofen auf 160 °C vorheizen (Unter- und Oberhitze). Backbleck herausnehmen, Nüsse auf dem Blech verteilen, ab in die Ofenmitte damit. Sobald die Häute nach etwa 15 bis 20 Minuten schön dunkelbraun (nicht schwarz!) gefärbt sind Blech herausnehmen, mit einem sauberen Küchentuch bedecken, 10 Minuten warten. Anschliessend max. 200 g Haselnüsse auf das Tuch legen, die vier Zipfel zusammenschliessen und die Nüsse im Tuch aneinanderreiben, bis die Häute weg sind und darunter eine schön hellbraun geröstete Haselnuss hervorkommt. Die Nüsse vor  Verzehr, Weiterverwendung oder Lagern noch vollständig auskühlen lassen.

Meine nächste Nusstorte wird wohl eine Haselnusstorte sein. Geröstet, versteht sich. Ins Birnenbrot kommen ebenfalls nur noch die nackten hellbraunen. Ins Piemont muss ich jetzt nicht mehr für diese Nüsse. Aber glücklicherweise gibt es da noch massenhaft Gianduiotti, die ich noch nicht probiert habe.

 

Streuselkuchen zum zweiten: Beeren und Rührteig


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Nach einem Streuselkuchen mit Mürbeteigboden und dicker, quarkiger Füllung musste jetzt auch noch einer von der eher flachen Sorte mit Rührteig her. Die Beeren fliegen einem zur Zeit nur so um die Ohren, also habe ich mich dafür entschieden.

Jaja, es kommt dann bald mal wieder etwas Salziges. Aus aktuellem Anlass streuselt’s jetzt aber erst nochmals.

Die Streusel hat mir die Kenwood Chef mal schnell parat gemacht, mit gemahlenen Mandeln, Butter und Zucker. Dann zackzack den Rührteig angefertigt, in eine eingebutterte Backschale gestrichen, die bereits gerüstet gekauften Himbeeren und Heidelbeeren noch schnell gewaschen, darüber verteilt, etwas in den Teig gedrückt und zum Schluss noch die Streusel darüber verteilt. Und ab in den Backofen für 40 Minuten!

Das Resultat: der Boden trotz Biskuit-Optik schön feucht und schwer, der Kuchen insgesamt fruchtig, nicht zu süss, beerig und leicht sauer – erfrischend und einfach wunderbar.

Hier geht’s zum Rezept.

Stilvoll würzen beim Wandern


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Mit dem Wandern ist’s heuer etwas schwierig. Nichtsdestotrotz dieses Mal was aus der Rubrik „gadgets and useful tools“ – irgendwann wird er kommen, der nächste Wandertag… ganz bestimmt. Schüren wir hier etwas die Vorfreude.

Es gab eine Zeit, da war Aromat alles, was ich zum Würzen eines gekochten Picknick-Eis brauchte. Lange ist’s her. Als ich vor kurzem einen Artikel über einen jungen Schweizer Shooting-Star am Gastrohimmel las, der zur Zeit irgendwo in Asien auf Spitzenniveau kocht und der privat nicht auf Aromat verzichten will, fragte ich mich, wie er es dahin geschafft hat. Egal, jedem seinen Geschmack.

Aus meinem Gewürzschrank wurden Aromat und Konsorten auf alle Fälle schon vor längerer Zeit verbannt. Wenn ich heute gelegentlich wieder mal meine Nase über einen Streuer halte, finde ich den ranzigen, glutamatgeschwängerten Geruch ziemlich übel. Wenn es schon ein Gewürzsalz sein soll, dann gibt es Alternativen en masse, und zwar ohne diesen unnötigen Geschmacksverstärker.

Auf Wanderungen führe ich zum Würzen von Eiern, Gurken und Cherrytomaten oder zum Pfeffern etwa von Rohschinken oder Bündnerfleisch seit langem je einen Streuer für Salz und Pfeffer mit. Die Dinger aus Plexiglas mit den Klappdeckeln, die es für solche Zwecke gibt, fand ich nie besonders gelungen. Ausserdem rissen früher oder später die Deckel ein. Die beiden Streuer aus Edelstahl, die ich jeweils dabei habe, sind zwar klein und handlich, sabbern aber immer ihren Inhalt raus, weil die Gummideckel irgendwann abrutschen. Es gab also Verbesserungspotential.

Letzthin bin ich nun auf diese Pfeffer- und Salzmühlen gestossen. Ein richtiges Kegelmahlwerk à la Peugeot haben sie nicht, sondern lediglich einen aufgerauhten Stahlstössel, der Pfefferkörner und Meersalzkristalle in einem ebenso aufgerauhten Zylinder in Kleinteile zermörsert.  Beide Geräte können mit einer Hand bedient werden. Man hält Ei, Gurke oder was auch immer in der einen, die Edelstahldinger in der anderen Hand. Am Mahlgrad lässt sich nichts verstellen, ist aber auch nicht nötig. Beide Mühlen funktionieren tadellos: was unten rauskommt ist so, wie es sein soll.

Leichtgewichte sind die beiden nicht gerade. Aber auch nicht so schwer, dass einen der Rucksack auf Wanderungen in den Boden drückt. Gepflegt essen beim Wandern verlangt halt nun mal einen minimalen Tribut, ist’s aber wert. Selbstverständlich auch geeignet für’s Picknick oder den Gartentisch.

Marke: Brabantia
Gekauft bei Globus (knapp 40 Franken das Paar).