
Da stehen tut sie schon lange, die Hinterburgmühle in Neuheim, dem verschlafenen Dorf zwischen Sihlbrugg und Edlibach, in dem man wohl v.a. eines tut – wohnen. Aufgefallen ist mir das Restaurant aber erst, nachdem es 2008 von Grund auf renoviert wurde und sich seither als modern-heimelige Gaststätte mit loungigem Gartenbereich präsentiert.
Früher eine einfache Forellenbeiz, hat sich die zweite Generation der Eigentümerfamilie der gehobenen Gastronomie verschrieben und Eingang in den Gault-Millau Gastroführer gefunden. Geblieben ist sie allerdings, die Forelle, schliesslich gehört zum Restaurant eine eigene Forellenzucht. Dementsprechend ist sie nach wie vor in verschiedenen Zubereitungsarten auf der Karte zu finden.
Beim Betreten der Gaststube fällt zuerst auf: hier finden Weine eine gebührende Beachtung, was wohl damit zu tun hat, dass der Wirt und Koch auch noch ausbildeter Sommelier ist. Mitten im Raum steht nämlich ein rundum verglaster, temperierter Weinraum – sieht nicht nur stylish aus und gewährt Einblick in die angebotenen Tropfen, sondern unterteilt den Raum auch in zwei Hälften.
Das Restaurant war voll gewesen an diesem Samstagabend – schon mal ein gutes Zeichen für ein Restaurant in einem Landkaff . Wir hatten nur noch einen Tisch gefunden, weil jemand schon früh gegessen hatte und der Tisch um 20 Uhr wieder frei geworden war.
Der Service durch die Gastgeberin war freundlich und stets zur Stelle, das Essen über jeden Zweifel erhaben: ein schön arrangierter Salatteller mit einer leichten Vinaigrette, ein saftiges Entrecôte vom Eringer Rind, saignant wie gewünscht, knackige Gemüsebeilagen. Qualitativ gute Grundzutaten, einfach und ohne viel chichi zubereitet, so wie ich’s mag. Für wen die Hinterburgmühle in Reichweite liegt – bei Gelegenheit mal hingehen.
http://www.hinterburgmuehle.ch/