Blaue Ente, Mühle Tiefenbrunnen, Zürich


Blaue Ente, Mühle Tiefenbrunnen, Zürich (14.2.2014)

blaueente

Vor Jahrzehnten zum letzten Mal besucht

Valentinstag 2014. Nicht, dass wir uns etwas aus dieser Umsatzmaschinerie machen würden, sondern rein zufällig traf’s gerade den Tag der Verliebten. Einige Zeit nicht mehr auswärts essen gewesen, der Freitag hatte sich gerade so angeboten. Auserkoren hatten wir die Blaue Ente in Zürich, in der Mühle Tiefenbrunnen. Vor über 20 Jahren hatte ich der Gaststätte zum ersten und letzten Mal einen Besuch abgestattet. Nicht, dass es schlecht gewesen wäre. Es hatte sich einfach nicht mehr ergeben, zu gross die Auswahl an guten Restaurants in Zürich – und dem Vernehmen nach hatte das Lokal in den vergangenen Jahren zahlreiche Höhen und Tiefen hinter sich. Also: hingehen.

Ein urbanes Lokal

Der Empfang war schon mal äusserst angenehm und locker. Der Chef de Service, der uns zu unserem Tisch geleitete, hatte ein paar flotte Sprüche drauf – wir fühlten uns gleich schon mal sehr willkommen. Kaum hatten wir uns gesetzt, erkundigte sich auch bereits die nette Bedienung nach unseren Getränkewünschen, kurz darauf hatten wir die Speise- und Getränkekarte in unseren Händen, die Tagesspezialität Roastbeef wurde empfohlen.

Der Tisch präsentierte sich nett: statt Brotchörbli ein ausgekleideter Jutesack mit ausgezeichnetem Brot, passend zum Tag stand eine Rose auf dem Tisch – grosses Aufatmen meinerseits, sind wir die Sorge schon mal los. Die würde ich bestimmt nach getaner Arbeit mitnehmen dürfen. So war’s dann auch.

Der Service: jugendlich und ungezwungen, wie er zu einem solchen Lokal passt. Auf unsere Bedienung mussten wir nie lange warten, sie war jedes mal zur Stelle, wenn wir sie brauchten. Kleines Detail gefällig? Just im Augenblick, als meine Begleitung sich mal kurz vom Tisch entfernt hatte, näherte sich die Bedienung mit dem Gruss aus der Küche. Gespannt wartete ich, was sie damit tun würde. Einfach hinstellen, nur mir das Ganze erklären oder später nochmals kommen? Bingo, sie entschied sich richtig: 5 Meter vom Tisch weg erkannte sie die Situtation, drehte sich flugs auf dem Absatz um und kam erst wieder, als wir wieder zu zweit am Tisch waren, um uns beiden das Amuse bouche zu erklären.

Grossartig gegessen

Zur Vorspeise hatte sich meine Begleitung für eine Hummerbisque entschieden, ich verzichtete wegen nicht allzu grossen Hungers darauf. Sah lecker aus, schmeckte auch so (natürlich bekam ich auch den einen oder anderen Löffel). Kaum fertig gegessen, war die Bedienung schon wieder am Tisch, schenkte Wein nach, fragte, ob wir mit dem Hauptgang noch etwas warten wollten. Sehr aufmerksam. Selbst mir als Vorspeisenverzichter wäre das zu schnell gegangen. Andererseits kann ich es als mit Ungeduld gesegneter Mensch nicht ausstehen, wenn zwischen zwei Gängen mehr als 20 Minuten verstreichen. Ein Kopfnicken eine Viertelstunde später reichte, schon wurde der Hauptgang aufgetragen. Das Fleisch hatte wegen der Wartezeit etwas von seinem Glanz verloren, war aber ansonsten perfekt gegart und butterzart, die Pommes allumettes über jeden Zweifel erhaben.

… und zum Schluss noch ein Jobangebot

Was gibt’s sonst noch zu sagen? Wir hatten sehr nette Tischnachbarn, mit denen man auch mal ein Wort wechseln konnte. Ist natürlich Glückssache. Das Lokal war ausserdem proppenvoll, bis auf den letzten Platz besetzt. Die ungezwungene Begrüssung fand in der Verabschiedung durch den Chef de Service seine Fortsetzung und einen würdigen Abschluss des Abends: ich bekam noch eine Stelle offeriert. Die Jacken waren nach Tischnummer aufgehängt, und er hatte – bei der Grösse dieses Restaurants auch nicht weiter verwunderlich – unsere nicht mehr im Kopf. Ich hingegen schon: 10, sagte ich. Worauf mir eben diese Stelle angeboten wurde. Garderobier? Warum nicht.

Seefeldstrasse 223
8008 Zürich
Telefon 044 388 68 40

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