Kartause Ittingen (18.4.2014)


Kartause Ittingen

Kindheitserinnerungen

Vor ein paar Jahrzehnten, als wir heranwachsende Teenager waren und es in unserer Familie langsam Usus wurde,  für Familienanlässe  gute Speiserestaurants zu besuchen, war eines unserer Lieblingslokale das Restaurant „Sonne“ in Hüttwilen, unter der Führung des langjährigen Patrons Eddy Gander. Immer wieder waren wir auf dem Weg zu ihm am Wegweiser vorbeigefahren, Jahrzehnte später bin ich nun endlich dort gewesen: in der Kartause Ittingen. Das gleichnamige Amber-Bier, das mit Hopfen aus dem Gutsbetrieb aromatisiert wird (Ittinger Klosterbräu), gehört schon lange zu meinen Lieblingsbieren, daran hat auch die Zugehörigkeit zum grossen, grünen, holländischen Bierriesen nichts geändert.

 


Nach einem Fussmarsch am Karfreitagmorgen von 50 Minuten ab Bahnhof Frauenfeld sind wir auf dem weitläufigen Betrieb mit Gärten, Laden und Restaurant angekommen.  Eine erfreuliche Sache: viele in der Küche verwendete Produkte stammen aus dem Gutsbetrieb, der eine Käserei (vorzüglich: der rezente Burgherrenkäse aus Rohmilch), Metzgerei, Bäckerei, Fischzucht, Gärtnerei und einen Weinkeller unterhält. Nach einem kurzen Rundgang mit Ladenbesuch stechen wir ins Restaurant, das aus zwei grossen, modernen, hohen Speisesälen besteht. Trotz der Grösse und der Nüchternheit des Interieurs mit Holztischen und HorgenGlarus-Stühlen wirkt das Restaurant nicht zu kühl. Etwas stimmungsvoller ist der Mühlesaal aufgrund des riesigen, sich langsam drehenden Mühlrades.

Der Service: tipptopp

Der Chef de Service scheint seine Berufung gefunden zu haben: mit einem permanenten Lächeln, das trotzdem nicht aufgesetzt wirkt und man fast schon als Grinsen bezeichnen muss, behält er den Überblick und wirbelt durch die Speisesäle. Auch der restliche Service ist tadellos, wir müssen nie lange warten, weder auf das Essen, noch auf die Rechnung.

Das Essen

Meine Fischknusperli sind so wie sie sein sollen: knusprig, nahrhaft, saftig. Sicher kein Gericht, das durch Feinheiten glänzt, aber man kann auch die besser oder schlechter machen. Die hier sind von der besseren Sorte. Die Salate sind so auf dem Teller arrangiert, dass man sich auf den Verzehr freut. Die zum Fisch gereichte Sauce Tartare glänzt durch eine gute Konsistenz und Säure.

Auch die anderen drei georderten Hauptgänge an unserem Tisch waren eine Freude: solides Küchenhandwerk, unprätentiöse Gerichte, trotzdem gibt man sich Mühe, dass der Appetit schon beim Anblick angeregt wird.

Kartause Ittingen
8532 Warth
Telefon 052 748 44 11

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3 Kommentare zu „Kartause Ittingen (18.4.2014)“

  1. Sollte mich die Muse wieder einmal in die schöne Schweiz, meine zweite Herzensheimat ,
    tragen,
    so werde ich sicher Einkehr halten.
    dort in der Kartause
    und
    einfachen, klaren, wahren und minimalistischen,
    doch auf den Grund gehenden ,
    Genüssen ihren Freiraum lassen
    ….. sehr gerne verrate ich auch meine „Experimente“ mit diesen wundersam gerösteten Haselnüssen….wobei als Variante idem die Mandelnuss exzellent im „gusto“ sein und für Liebhaber der bitteren Note ein absolutes Gaumenerlebnis darstellen kann…
    Verena aus Meran

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