Salz in einem Süssgebäck, und das nicht etwa nur in homöopathischer Dosis, sondern ein deutliches Gefühl auf der Zunge hinterlassend – geht das, so rein geschmacklich? Ja, tut es, sogar bestens. Genau dies ist das Besondere an Shortbread, diesem schottischen Mürbeteiggebäck, das nach Brot tönt, aber Guetzli ist und das – abgesehen von Salz – aus gerade mal drei Zutaten besteht.
Diese Zutaten sind: Mehl, Zucker und Butter. Und eben – Salz ist eine zwingende und wesentliche Zugabe, gemessen am Rest aber in verschwindend geringer Menge vorhanden. In meinem Rezept steht etwas von einem gestrichenen Espressolöffel. Daran habe ich mich bis vor kurzem auch gehalten. In letzter Zeit habe ich jedoch die Dosis zu einem gehäuften Espressolöffel aufgestockt. Die Abwesenheit von Flüssigkeit führt dazu, dass der Teig eine etwas sonderbar bröckelige Konsistenz hat, die kaum richtig zusammenhält. Einmal mehr: was würde ich hier bloss ohne meine Küchenmaschine machen. Wenn sie zu kneten beginnt, fragt man sich während der ersten fünf Minuten, wie daraus jemals Teig werden soll.
Auswallen lässt er sich gerade so knapp, mit dem Messer kann man ihn dann in einzelne, längliche Stücke unterteilen oder kreisrunde Formen ausstechen. Ob rund oder länglich ist nicht so wichtig, der Geschmack bleibt der gleiche, entsprechend nennt sie der bekannte schottische Produzent „Walker“ dann einfach „Rounds“ oder „Fingers“.
Als ebenfalls sehr tauglicher Weg, den Teig in die gewünschte Form und Grösse zu bringen, hat sich die Verwendung einer „Financier“-Silikon-Backform erwiesen. Bei dieser Barrenform ergibt sich so pro Stück eine mundgerechte Grösse von 10 Gramm. Einfach den Teig reindrücken, Überstand abschneiden, eine gute Viertelstunde in den Ofen und schon sehen die Shortbreads aus wie auf dem obenstehenden Bild. Mit ihrem neutralen Buttergeschmack passen sie bestens zu Tee oder Kaffee.
Hier geht’s zum Rezept.